Wäsche färben: Bringen Sie Farbe in Ihre Kleidung

Gefärbtes T-Shirt
Welchen Vorteil hat das Färben von Wäsche?

Ausgeblichene oder langweilige Kleidung wird durch das Färben wieder attraktiv und muss nicht ausgemustert werden. Wäsche zu färben, ist in der Waschmaschine nicht schwer.

Was kann gefärbt werden?

Am unproblematischsten ist das Färben von Naturfasern wie Leinen, Wolle oder Baumwolle. Aber auch synthetische Stoffe können mit einem geeigneten Färbemittel mit neuer Farbe versehen werden.

Welche Mittel eignen sich zum Färben von Wäsche?

Im Handel sind Textilfarben verschiedener Hersteller erhältlich, die wahlweise natürliche oder synthetische Fasern einfärben. Außerdem können die unterschiedlichsten Früchte oder Gemüsesorten verwendet werden.

Kleidungsstücke wie Jeans, Blusen oder Shirts verlieren durch häufiges Waschen irgendwann ihre Farbe. Durch geeignete Färbemittel werden sie wieder aufgefrischt. Außerdem können moderne Farben oder besondere Färbetechniken der Kleidung einen besonderen und einzigartigen Look verleihen, sodass ein Neukauf überflüssig wird. „Aus alt mach neu“ spart nicht nur viel Geld, sondern schont auch Ressourcen und damit unsere Umwelt. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Textilien sich am besten zum Färben eignen sowie welche Mittel und Methoden Sie dafür nutzen können.

1. Schon unsere Vorfahren haben Textilien gefärbt

Ingwerpulver zum Färben von Wäsche

Auch heute noch wird mit Ingwerpulver gefärbt.

Wie Ausgrabungen und Aufzeichnungen antiker Dichter zeigten, wurden Stoffe bereits in der Antike gefärbt. Verwendet wurden natürliche Farbstoffe, zum Beispiel aus der Indigoplanze oder Rotholz sowie aus Mineralien wie Zinnober und Ocker. Im Mittelalter entstanden die ersten Färberzünfte und es bildeten sich verschiedene Färberberufe heraus. Populär waren insbesondere:

  • Blaufärber, die Textilien mithilfe von Waid oder Indigo blau einfärbten
  • Schwarzfärber, die das Einfärben in einem tiefen Schwarz beherrschten
  • Tuchfärber, die vorrangig Wolltuch färbten
  • Leinwandfärber, die für das Färben grober Stoffe zuständig waren

2. Diese Stoffe können gefärbt werden

Farbstoffe entfernen
Sollen unerwünschte Farbstoffe oder Verfärbungen entfernt werden, wird hierfür ein Bleichmittel oder Textilentfärber benutzt, den es zum Beispiel von Simplicol und Dr. Beckmann im Handel gibt.

Nicht alle Stoffe sind problemlos färbbar. Während Naturfasern Farbpigmente in der Regel gut aufnehmen, ist dies bei synthetischen Materialien meistens nicht der Fall. Vor dem Färben muss daher überprüft werden, aus welchem Stoff das entsprechende Kleidungsstück gefertigt wurde. Üblicherweise steht das in einem eingenähten Etikett. Grundsätzlich ist das Färben nur von einem hellen zu einem dunkleren Farbton möglich.

FaserartMaterialienBesonderheiten
Naturfaser
  • Baumwolle
  • Leinen
  • Seide
  • Wolle
  • geeignet: handelsübliche Textilfarben und Naturfarbstoffe
  • Mohair-, Angora- und Kaschmirwolle sind zu empfindlich
Mischgewebe aus Naturfasern
  • Viskose
  • Halbleinen
  • geeignet: handelsübliche Textilfarben und Naturfarbstoffe
  • bedingte Färbung von Mischfasern aus natürlichen und synthetischen Stoffen
Synthetikfaser
  • Polyester
  • Polyacryl
  • Mikrofaser
  • Polyamid
  • Nylon
  • Färben nur mit Spezialfärbemittel wie möglich

Achtung: Manche Kleidungsstücke bestehen zwar aus Naturfasern, die unkompliziert gefärbt werden können, wurden aber mit einem synthetischen Garn zusammengenäht. Unter Umständen nimmt dieses Garn die Farbe nicht an.

3. Das Färben von Kleidung mit Textilfarben

Die einfachste Möglichkeit, Kleidungsstücke und Wäsche farblich aufzufrischen oder neu zu färben, ist die Nutzung von handelsüblichen Textilfärbemitteln. Diese gibt es in vielen Farben und für verschiedene Textilien. Bekannte Marken sind:

  • Simplicol
  • Dylon
  • Kreul
  • Marabu

3.1. Diese Punkte sind beim Färben wichtig

Moderne Textilfärbemittel sind sehr einfach anzuwenden und erlauben das Färben in einer Waschmaschine. Achten Sie darauf, dass die Menge des Färbepulvers dem Gewicht des zu färbenden Kleidungsstückes entspricht. Nur dann wird der gewünschte Farbton erreicht. Eine Packung der Textilfarbe intensiv von Simplicol zum Beispiel eignet sich für 600 Gramm Stoff. Das Gewicht eines Kleidungsstücks hängt vom Material, dem Schnitt und der Kleidungsgröße ab. Daher soll die folgende Übersicht nur eine grobe Orientierung bieten.

  • Mann beim Wäsche färben in der Waschmaschine

    Wäsche kann in der Waschmaschine gefärbt werden.

    Jeans in Größe W33: 700 Gramm
  • Bademantel: 1.200 Gramm
  • Damenbluse: 100 Gramm
  • Herrenhemd: 200 Gramm
  • Frottierhandtuch: 200 Gramm

Zusätzlich zum Farbpulver benötigen Sie Färbesalz, das vielen handelsüblichen Produkten bereits beiliegt. Sofern es nicht enthalten ist, reicht einfaches Speisesalz vom Discounter aus. Außerdem ist es ratsam, die Farbe nach dem Färbevorgang zu fixieren. Hierfür eignen sich spezielle Fixiermittel oder Haushaltsessig.

3.2. In wenigen Schritten zum perfekten Farbergebnis

Grundsätzlich sollten Sie beim Färben immer die Bedienungsanleitung des Färbemittelherstellers beachten, da diese wichtige Hinweise enthält. Viele Schritte sind jedoch gleich, sodass Sie beim Färben in der Waschmaschine folgendermaßen vorgehen können.

  • Ausfärben Blau

    Wäsche kann nach dem Färben „ausbluten“.


    1. Finden Sie über das Etikett heraus, ob das gewählte Kleidungsstück zum Färben geeignet ist.
  • 2. Wählen Sie das für das Material passende Textilfärbemittel aus und achten Sie darauf, dass die Farbe dunkler ist als das Kleidungsstück.
  • 3. Feuchten Sie die Kleidung per Hand leicht an und geben Sie sie in die Trommel der Waschmaschine.
  • 4. Stellen Sie das vom Hersteller des Färbemittels angegebene Programm beziehungsweise die benötigte Waschtemperatur an der Maschine ein. Achten Sie dabei darauf, dass die Temperatur nicht höher liegt als die erlaubte Waschtemperatur für die Kleidung.
  • 5. Geben Sie das Farbpulver und das Färbesalz mit in die Waschtrommel und starten Sie im Anschluss den Waschvorgang.
  • 6. Waschen Sie nach dem Abschluss des Färbevorgangs das Kleidungsstück noch einmal bei 30 oder 40 Grad unter Zugabe des Fixierers oder von etwas Essig in der Waschmaschine.

Achtung: Nach dem Färben können Textilien „ausbluten“. Das heißt, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit Farbstoffe ausgeben. Neu gefärbte Kleidung sollte daher immer nur mit ähnlichen Farben zusammen gewaschen werden.

4. Das Wäsche Färben mit einem Hausmittel

Wäsche Färben Plastikschüssel

Wäsche lässt sich auch sehr gut in einer Plastikschüssel färben.

Ein wenig komplizierter, aber nicht unmöglich, ist das Färben von Kleidung mit Substanzen aus der Natur. Viele Pflanzen, Gemüse und Früchte enthalten Farbstoffe, die durch geeignete Färbeverfahren an Textilien abgegeben werden. In der Regel werden hierdurch allerdings eher blassere Farbtöne erreicht, als beim Färben mit chemischen Textilfärbemitteln. Außerdem muss vor allem beim Färben mit Früchten bedacht werden, dass sehr viele davon benötigt werden und dadurch je nach Früchteart recht hohe Kosten entstehen können.

4.1. Farben aus der Natur

AusgangsbasisFarbton
Kurkumapulverdunkles Gelb
Hagebuttenteehelles Rot
Schwarzer Teehelles Braun
Rote-Bete-Safthelles Rosa

4.2. Der Färbevorgang mit pflanzlichen Farbstoffen

Da pflanzliche Farbstoffe weniger intensiv sind, können Sie nur Wäsche damit färben, die aus natürlichen Fasern besteht. Neben dem Farbstoff wird ein Beizmittel aus Essig, Salz, Wasser und Alaun benötigt. Das Färben erfolgt am besten in einem großen Topf auf dem Herd, also ohne Waschmaschine.

  • 1. Waschen Sie die zu färbende Kleidung ohne Weichspüler.
  • 2. Rühren Sie das Beizmittel aus einem Liter Wasser, einem Viertel Liter Essig, 500 Gramm Salz und einem Teelöffel Alaun an.
  • 3. Gießen Sie die Beize in einen großen Kochtopf und weichen Sie die Kleidung bei schwacher Hitze für circa ein bis zwei Stunden darin ein.
  • 4. Spülen Sie die Kleidung mit klarem Wasser sorgfältig aus.
  • 5. Geben Sie die Kleidung erneut in den Topf und füllen diesen mit Wasser auf bis die Kleidung gut bedeckt ist.
  • 6. Geben Sie beispielsweise das Kurkumapulver, Teebeutel oder klein geschnittene Früchte hinzu und lassen Sie das Wasser leicht köcheln. Je länger Sie die Einwirkzeit wählen, umso intensiver wird das Ergebnis.
  • 7. Rühren Sie das Farbbad während der Einwirkzeit immer wieder einmal um, damit sich die Farbe gleichmäßig verteilt.
  • 8. Spülen Sie die Wäsche nach dem Färben gründlich mit kaltem Wasser aus.
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