Hemden bügeln: Mit diesen Tricks werden sie Bügelfalten im Hemd wieder los

Hemden-bügeln-Ratgeber
  • Ein vom Waschen noch leicht feuchtes Hemd lässt sich leichter bügeln als ein bereits getrocknetes. Falten entstehen häufig erst beim Trocknen, sodass Sie ein nasses Hemd am besten sofort in Form ziehen.
  • Beachten Sie die maximal zulässige Bügeltemperatur für Ihr Hemd. Ein Hemd aus Baumwolle verträgt sehr viel Hitze während Sie bei Kunstfasern nur mit geringen Temperaturen arbeiten können.
  • Wenn Sie Hemden bügeln, gewöhnen Sie sich eine feste Vorgehensweise an. So vergessen Sie keine Stelle des Hemds und das Bügeln geht Ihnen deutlicher leichter von der Hand.

Das perfekte Business-Outfit oder auch der legere Freizeit-Look – ohne ein gebügeltes Hemd geht es nicht! Viele Männer tun sich, wenn es ums Hemden bügeln geht, jedoch schwer. Dabei ist es keine große Sache. Mit ein paar Tipps und Tricks gelingt auch jedem Anfänger das Glätten mühelos.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Hemden schnell und effektiv bügeln. Sie erhalten eine Anleitung, an der Sie sich bei den ersten Hemden orientieren können. Zusätzlich gehen wir darauf ein, warum Sie beim Bügeln destilliertes Wasser verwenden sollten und welche Bügeleiseneinstellung Sie wählen sollten.

Wir informieren Sie, ob bügelfreie Hemden die Lösung sind und wie Sie Hemden im Anschluss aufbewahren sollten, damit diese möglichst lange knitterfrei bleiben.

1. Hemden bügeln leicht gemacht – Der erste Schritt beginnt bereits beim Trocknen

Hemden bügeln einfach gemacht

Trocknen ist die halbe Miete.

Um Falten zu vermeiden, sollten Sie Ihre Hemden direkt nach dem Waschen in Form ziehen. Gehen Sie dabei behutsam vor, um den Stoff nicht zu sehr zu beanspruchen. In noch nassem Zustand lassen sich Oberhemden bestens von Falten befreien.

Anschließend geht es auf die Wäscheleine. Als ideale Aufhängung eignen sich Kleiderbügel, da das Hemd so gut aushängen kann und sich deutlich weniger Falten bilden. Warten Sie mit dem Bügeln nicht zu lange. Der beste Zeitpunkt ist erreicht, wenn das Hemd noch etwas feucht ist.

Feuchtigkeit verhindert die Entstehung von Falten. Das gleiche Prinzip macht sich das Dampfbügeleisen zunutze, indem die Wäsche mit Dampf leicht angefeuchtet wird. Wenn ein Hemd oder die Bluse schon trocken sind, ist dies jedoch kein Grund, gleich die Flinte ins Korn zu werfen.

Mit einer Sprühflasche und wenig Wasser benetzen Sie das Kleidungsstück ganz einfach wieder. So haben Sie es mit dem Bügeleisen deutlich leichter und müssen weniger oft die besonders knittrigen Stellen bügeln.

Verwenden Sie beim Bügeln nur destilliertes Wasser. Wenn Sie normales Wasser nutzen, bilden sich schnell Kalkablagerungen im Bügeleisen. Besonders in Gegenden mit hartem Wasser finden sich die Kalkrückstände bereits nach kurzer Zeit auf dem Hemd wieder.

2. Die richtige Bügeleinstellung – zu viel Hitze vermeiden

Tutorial Hemden bügeln

Vorsicht mit zu viel Hitze!

Es gibt sehr viele unterschiedliche Materialien, die teils empfindlich auf höhere Temperaturen reagieren. Um ein Hemd oder eine Bluse möglichst zu schützen, stellen Sie zunächst eine niedrige Temperatur ein. Die höhere Einstellung können Sie wählen, wenn es nicht gelingt, das Herrenhemd oder die Damenbluse von allen Falten zu befreien.

Beachten Sie stets das Etikett Ihres Hemds. Hier finden Sie Informationen darüber, wie heiß Sie das jeweilige Hemd bügeln dürfen.
Die Kennzeichnung zum Bügeln ist durch die Abbildung eines Bügeleisens gekennzeichnet. Es existieren die folgenden Unterteilungen:

  • durchgestrichenes Symbol: Dieses Kleidungsstück können Sie nicht bügeln.
  • ein Punkt: Bügeln Sie mit wenig Hitze; wählen Sie dazu die niedrigste Temperatureinstellung aus.
  • zwei Punkte: Etwas weniger empfindliche Hemden vertragen Bügeltemperaturen von bis zu 150°C. Dies entspricht einer mittleren Einstellung auf Ihrem Bügeleisen.
  • drei Punkte: Die Höchsttemperatur von bis zu 220°C halten nur Naturfasern aus. Am ehesten finden Sie dieses Symbol auf Baumwollhemden.

Wenn Sie verschiedene Kleidungsstücke nacheinander bügeln, sortieren Sie Ihre Wäsche vorab. Nehmen Sie zunächst die Hemden, die nur mit geringer Hitze in Kontakt kommen dürfen. So vermeiden Sie, dass das Bügeleisen zu heiß wird und Sie warten müssen, bis es wieder abgekühlt ist, um sich dem nächsten Hemd zu widmen.

Die folgende Tabelle dient als grobe Orientierung, welche Fasern wie viel Hitze aushalten:

Material Hitzeempfindlichkeit
Kunstfasern wie Polyester oder Polyacryl Diese Fasern halten nur wenig Hitze aus, da sie sich schnell zusammenziehen. Bei zu großer Wärmeentwicklung können die Kunststofffasern schmelzen oder verschmoren. Achten Sie hier insbesondere auf Kombinationen, die zum Teil aus Kunstfasern bestehen.
Seide Beim Waschen ist äußerste Vorsicht geboten. Etwas leichter fällt hingegen das Bügeln des empfindlichen Materials. Eine mittlere Temperatureinstellung verkraften die meisten Seidenhemden problemlos.
Baumwolle und Leinen Baumwolle ist besonders widerstandsfähig beim Waschen, Leinen zumindest beim Bügeln. Um ein Baumwoll- oder Leinenhemd faltenfrei zu bekommen, benötigen Sie relativ viel Hitze.

3. Bügeln Sie Ihr Hemd Schritt für Schritt

Hemden von links bügeln

Gehen Sie beim Hemden bügeln systematisch vor.

Um das Bügeln zu lernen, benötigt jeder am Anfang Hilfe. Es ist jedoch nicht schwer, ein Hemd glatt zu bekommen, wenn Sie sich beim Bügeln eine bestimmte Reihenfolge angewöhnen. Wer irgendwo anfängt, wird meist die eine oder andere Stelle vergessen und sich im Nachhinein über das Ergebnis ärgern.

Für Anfänger ist es am leichtesten, wenn Sie am Kragen beginnen. Dazu sollten Sie das Hemd so auf dem Bügelbrett positionieren, dass die Innenseite zu Ihnen zeigt. Es ist sinnvoll zuerst die später nicht mehr sichtbare Kragenseite zu bügeln. So schonen Sie die Außenseite des Hemdkragens.

Wichtig ist, dass der Stoff stets glatt liegt. Wenn Sie mit der einen Hand den Kragen festhalten und in Form ziehen, können Sie das Bügeleisen mit der anderen Hand führen. Achten Sie darauf, nicht zu lange an einer Stelle zu verweilen. Bügeln Sie, wenn das Ergebnis noch nicht stimmt, ein zweites Mal über die Stelle, anstatt Brandflecken zu riskieren.
Als nächstes drehen Sie Ihr Hemd um und bügeln die sichtbare Seite des Kragens.

Nachdem der Kragen glatt ist, widmen Sie sich den Manschetten. Öffnen Sie die Knöpfe und bügeln Sie die Manschetten glatt. An dieser Stelle ist besondere Vorsicht geboten. Auf keinen Fall sollten Sie über die Knöpfe bügeln. Diese drücken sich leicht durch, sodass Flecken entstehen, die kaum zu entfernen sind.

Nehmen Sie sich zunächst die Innenseite und im Anschluss die Außenseite vor. Alternativ können Sie die Knöpfe auch geschlossen lassen und vorsichtig von unten in den Ärmel bügeln. So ersparen Sie sich das Auf- und Zuknöpfen.

Das Seidenhemd:

Sie können diese Anleitung auch für Seidenhemden verwenden. Sprühen Sie jedoch kein Wasser mit der Sprühflasche auf, da auf Seide sehr leicht Wasserflecken entstehen können.

Weiter geht es mit den Ärmeln. Dieser Part stellt die anspruchsvollste Aufgabe beim Hemden bügeln dar. Legen Sie den Ärmel vor sich auf das Bügelbrett und streichen Sie ihn glatt. Nun beginnen Sie am oberen Ende des Hemdärmels, also im Bereich der Schulterpartie.

Bügeln Sie sanft von innen nach außen. Vermeiden Sie es jedoch, über die Außenkante zu bügeln. Damit das Ergebnis optimal ausfällt, versuchen Sie den Stoff so zu ziehen, dass sich weder an der Ober- noch an der Unterseite des Ärmels Falten bilden.

Tipp: Mit einem Ärmelbrett, einem Bügelbrett, welches das Einstecken der Ärmel ermöglicht, ersparen Sie sich jede Menge Arbeit. Sie müssen nicht darauf achten, dass die Ober- und Unterseite der Hemdsärmel perfekt übereinander liegen, sondern können rundherum bügeln, ohne dass Falten entstehen.

Nehmen Sie sich zum Schluss die Vorder- und Rückseite des Hemdes vor. Dabei sollten Sie das Hemd auf jeden Fall öffnen und nicht über beide Seiten zugleich bügeln. Besonders vorsichtig sollten Sie die Bereiche der Hemdtaschen sowie der Knopfleiste behandeln. Bügeln Sie auf keinen Fall über die Knöpfe, sondern nur nebenher.

Die Reihenfolge noch einmal kurz zusammengefasst:

  • Kragen (erst innen dann außen)
  • Manschetten (möglichst aufklappen oder das Bügeleisen vorsichtig in den Ärmel schieben)
  • Ärmel (bewegen Sie das Bügeleisen von der Mitte zum Rand hin)
  • Vorder- und Rückseite zum Schluss (Vorsicht bei der Knopfleiste)

Falls Sie eine Bügelfalte wünschen, sollten Sie diese erst einbügeln, wenn die Ärmel fertig sind. So lässt sich der Stoff besser in Form legen und es entsteht keine asymmetrische Bügelfalte.

4. Nach dem Bügeln ist vor der dem Bügeln

Wie bügelt man Hemden?

Am besten hängen Sie Hemden nach dem Bügeln auf.

Um nicht nach kurzer Zeit erschreckt in den Schrank zu schauen und zu entdecken, dass Ihre perfekt gebügelten Hemden wieder Falten haben, sollten Sie Ihre Hemden ordentlich aufbewahren.

Die wichtigste Regel vorab: Hemden brauchen Platz!

Hängen Sie Hemden oder Blusen am besten auf einen Kleiderbügel. So gibt es keine Faltknicke, an denen sich Falten bilden können. Quetschen Sie Ihre Hemden jedoch nicht aneinander, sondern lassen Sie Ihnen etwas Raum. Ansonsten bilden sich schnell wieder Knicke und die ganze Arbeit war umsonst.

Ist ein bügelfreies Hemd wirklich bügelfrei?

Bügelfreie Hemden werden mit Kunstharzen beschichtet, die das Hemd knitterfrei halten. Ganz ohne Bügeleisen kommen Sie bei den meisten Hemden jedoch nicht aus. Ein modernes bügelfreies Hemd nimmt beim Bügeln keinen Schaden, sodass Sie problemlos ein paar widerspenstige Falten beseitigen können.

Nicht in jedem Kleiderschrank ist jedoch genügend Stauraum übrig, um alle Hemden aufzuhängen. Nehmen Sie sich die bügelfreien oder bügelleichten Hemden und falten diese ordentlich zusammen. Bei diesen Hemden entstehen zwar auch Knicke, diese legen sich jedoch schneller wieder.

Körperwärme führt dazu, dass sich einige Falten, wenn diese nicht zu tief sind, direkt nach dem Anziehen zusammenziehen.

Nutzen Sie, um ohne Bügeleisen auszukommen, die folgende Faltanleitung:

  • 1. Hemd komplett zuknöpfen und auf die Vorderseite legen
  • 2. Einen Ärmel bis zur Mitte des Hemdes ziehen (das Hemd mitnehmen), dann einmal nach unten klappen, sodass ein gerade Linie entsteht
  • 3. Mit der anderen Seite ebenso verfahren; es entsteht ein Rechteck, bei dem ein Hemdsärmel aufliegt
  • 4. Nun das Hemd von unten nach oben (bis knapp unterhalb des Kragens) einklappen; Versuchen Sie hierbei, den Ärmel möglichst wenig zu knicken
  • 5. Ziehen Sie alles noch einmal glatt; so steht der Aufbewahrung im Kleiderschrank nichts mehr im Wege

Wenn Sie Ihr Hemd falten, versuchen Sie, möglichst wenig Gewicht auf die Hemden zu legen. Machen Sie kleine Stapel oder legen Sie die Hemden nach oben. Mögliche Falten können sich somit nicht oder nur sehr wenig eindrücken.

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Bildnachweise: sebra/shutterstock, Gaby Kooijman/shutterstock, Sakdawut Tangtongsap/shutterstock, Africa Studio/shutterstock, (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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